999 Tage E-Mobilität mit LKWs: Klimaneutraler Güterverkehr keine Utopie mehr

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Das CNL zeigt in dreijährigem Praxiseinsatz, dass der Elektro-LKW den Diesel-LKW in der Stadt ersetzten kann.

Seit September 2018 sind acht E-LKWs auf Österreichs Straßen unterwegs, haben ca. 500.000 Kilometer zurückgelegt und liefern jetzt wertvolle Daten für eine raschere Logistikflotten-Umstellung sowie auch hinsichtlich einer Richtungsentscheidung für Zero-Emission-Fahrzeuge.
 
2014 gründete Max Schachinger, Schachinger Logistik, die Firmenkooperation Council für nachhaltige Logistik (CNL) und setzte eine BOKU-Arbeitsgruppe unter der Leitung von Werner Müller vom Institut für Verfahrens- und Energietechnik für deren operativen Agenden ein. „Als das Projekt „Entwicklungspartnerschaft CNL-E-LKW“ im Jahr 2015 begann, war das Thema „Zero Emission“ im Güterverkehr noch weitgehend unbekannt“, betont Müller. Es folgten erste Verhandlungen mit MAN Truck & Bus und mit anderen Fahrzeug-Herstellern. Drei Jahre später war die europaweit erste Fahrzeug-Flotte mit acht E-LKWs von MAN auf der Straße unterwegs.
 
Europaweit einzigartige Kooperation
Siebzehn der größten österreichischen Firmen aus den Bereichen Handel, Logistikdienstleister und Produktion setzen im CNL gemeinsame Schritte für eine nachhaltige Logistik dank der
•    Kooperation über Firmengrenzen hinweg: dm drogerie markt, DPD Direct Parcel Distribution Austria, Doka, Gebrüder Weiss, HOFER, Lidl Österreich, Magna Steyr Fahrzeugtechnik, METRO Cash & Carry Österreich, Österreichische Post, Quehenberger Logistics, REWE International, Schachinger Logistik, SPAR Österreich, S.Spitz, Stiegl Getränke & Service, Transgourmet Österreich, Wiener Stadtwerke
•    Kooperation von Wissenschaft und Praxis, die eine rasche Lernkurve ermöglicht,
•    Kooperation aller relevanten Akteure: Logistiker, Infrastrukturanbieter, Energieversorger, Netzbetreiber und Fahrzeug-Hersteller, für ein verbindliches und koordiniertes Vorgehen
Durch die Zusammenarbeit aller Akteure kann jetzt nach drei Jahren Feldversuch klar gezeigt werden: Technisch ist die Umstellung von Diesel- auf Elektro-LKWs in der Stadtbelieferung machbar, der tägliche Einsatz in der Praxis hat sich bewährt. Insgesamt haben alle E-Fahrzeuge zusammen zum Stichtag 8. Juni 2021 knapp 500.000 km zurückgelegt. Die Kilometerstände schwanken bei den einzelnen Fahrzeugen zwischen 34.000 km und 92.000 km. Das ergibt eine CO2-Einsparung von 350 Tonnen beim in Österreich durchschnittlich vorhandenen Strom-Mix bzw. 522 Tonnen bei Bezug von Ökostrom.

„Emissionsfreie Stadtlogistik ist ein wesentlicher erster Schritt, um die Dekarbonisierung im Güterverkehr voran zu bringen und somit die Pariser Klimaziele zu erreichen,“ so BOKU- Vizerektor Obinger. „Die langjährige Partnerschaft zwischen der Universität für Bodenkultur Wien mit den CNL-Unternehmen ist ein Erfolgsmodell, wie Forschung und Wirtschaft kooperieren und sichtbare Ergebnisse in der Praxis liefern können.“

„Auf allen internationalen Ebenen erleben wir jetzt eine Dynamik, wie sich der Fokus auf die politischen und wirtschaftlichen Lösungen der größten globalen Krise richtet. Wir haben im CNL mit emissionsfreier Stadtbelieferung Pionierarbeit geleistet und sehen, dass die Umstellung auf E-LKWs funktioniert.“ freut sich Max Schachinger, Obmann und Mitgründer des CNL. „Wenn die Rahmenbedingungen passen, werden wir die Städte und Ballungsräume emissionsfrei beliefern. Die Fahrzeugangebote sind jetzt da. Die nächste große Herausforderung ist, emissionsfreie Logistik auch in die Regionen zu bringen, daran arbeiten wir mit Entschlossenheit.“

Die Weichen für „Zero Emission Lieferzonen“ sind somit gestellt, um die Städte sowohl von Abgasen als auch von Lärm des Güterverkehrs zu befreien. Was derzeit eine rasche Umstellung auf E-LKWs erschwert, sind deren noch sehr hohen Preise.
Die Begleitforschung des Praxistests wurde im Projekt megaWATT Logistics aus Mitteln des Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung gefördert.
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